presenting partner

streaming partner

official ball

technical partner

03.05.2024 04:52

Tuggens rasanter Steigerungslauf in der Rückrunde

Nach einer ungewöhnlich schwachen Hinrunde geben die Schwyzer nun Vollgas. Um Platz 2 und 3 buhlen aber nicht weniger als sechs Teams.

Der Ausdruck  «Team der Stunde» wird gelegentlich etwas voreilig verwendet. Schon eine Serie der Ungeschlagenheit  von wenigen Partien reicht oft, um mit diesem Begriff versehen zu werden. Beim FC Tuggen ist er hingegen hundertprozentig angebracht. Allein die Bilanz der letzten drei Partien gibt einen Hinweis: 9:0 Punkte, 13:3 Tore.

Das ist die noch einmal gesteigerte Fortsetzung einer ohnehin sehr erfolgreichen Rückrunde. Nach zehn Meisterschaftspartien steht der FC Tuggen mit 24 Punkten da und ist in diesem Kalenderjahr noch ungeschlagen. Ein richtiges Erfolgsgeheimnis hat Michael Bärtsch nicht: «Wir haben uns das alle auch schon gefragt.»

Gewisse Ansätze hat der Stürmer allerdings gefunden: «Das Winter-Trainingslager in Maspalomas hat uns sicher noch enger zusammenrücken lassen. Und wir haben uns dafür entschieden, nur noch Spiel für Spiel zu nehmen.»  Diese Aussage tönt auf den ersten Blick wie eine Steilvorlage für eine Gabe ans Phrasenschwein, ist es aber bei genauerer Betrachtung keineswegs. Bärtsch präzisiert: «Im Herbst hatten wir immer wieder gewerweisst, was nun wäre, wenn dies oder jenes eintreten würde. Nun schauen wir nicht mehr nach links oder rechts.»  Eine Anschubhilfe waren gewiss die Siege gegen die Spitzenteams YF Juventus und Mendrisio zum Auftakt in die Rückrunde.

Viele Torchancen hatte Tuggen auch in der Vorrunde

Tatsächlich war die Vorrunde nicht nach dem Gusto der Schwyzer verlaufen. In 16 Runden spielten sie gerade einmal 20 Punkte ein, also nur rund halb so viele wie seit Beginn des Jahres 2024 - kurzzeitig krebsten sie sogar auf Platz 13 herum und mussten sich gegen unten orientieren. Am Spiel per se habe es nicht gelegen, sagt Bärtsch: «Wir hatten damals auch in jedem Match unsere Chancen, erzielten aber keine Tore. Jetzt ist es anders, und wenn es läuft, dann läuft es.» Was für das Team gilt, lässt sich auch für ihn sagen: «Jetzt fallen sie einfach wieder rein.» Das taten sie zuletzt oft: In den letzten vier Spielen traf er immer und total fünfmal, am vergangenen Wochenende gelang ihm beim 4:1 gegen die U-21 der Grasshoppers der erste Doppelpack der Saison.

Erst jetzt, ist man versucht, zu sagen, ist doch Michael Bärtsch seit einem Jahrzehnt die Torkonstante der 1. Liga Classic Gruppe 3. Seit der Saison 2013/14 hat er immer zweistellige Werte erreicht, mit Ausnahme der «Corona-Saison» 2020/21, wo er nur auf 9 Treffer kam. Bei dieser Marke steht er auch jetzt, obwohl er verletzungsbedingt einen Grossteil der Vorrunde verpasst hat – und wenn er seine aktuelle Form nur einigermassen konservieren kann, werden weitere Treffer dazukommen.

Eine eigentliche Stammelf gibt es nicht

Tuggen, wo er nun im vierten Jahr spielt, ist nach seinem Stammclub Mels und dem USV Eschen/Mauren erst sein dritter Club – und er fühlt sich so wohl, dass er mindestens ein weiteres Jahr bleiben wird. Ebenso wie Trainer Ivan Previtali und der restliche Trainerstaff hat er bis 2025 verlängert. Bärtsch lobt das Ambiente: «Es ist sehr angenehm hier, auch wenn ich mich zuerst akklimatisieren musste. In Eschen/Mauren war das ganze Offensivspiel komplett auf mich ausgerichtet, hier sind wir variabler. Das macht auch viel Spass.»

Im «Ländle» hiess die Taktik damals vereinfacht gesagt: hohe Bälle nach vorne spielen und schauen, was Michael Bärtsch damit macht. Tuggen verfügt hingegen über ein breites Kader, und das ist eine Stärke, sagt Bärtsch: «Natürlich haben wir Spieler, die sehr häufig spielen, aber keine eigentliche Stammelf. Bei uns können 19 Spieler bedenkenlos eingesetzt werden.»

Sechs Teams sind nur durch vier Punkte getrennt

Dem Formhoch zum Trotz: Einfach wird es nicht, den Platz über dem zur Aufstiegsrunde berechtigenden Trennstrich, oder allenfalls auf Platz 3, zu bewahren – auf den Plätzen 2 bis 7 drängen sich hinter Leader YF Juventus sechs Teams innerhalb von nur vier Punkten. Mehr Spannung geht vier Runden vor Schluss kaum. Der FC Mendrisio folgt dem FC Tuggen punktgleich auf Rang 3, im Nacken sitzen mit dem FC Kreuzlingen, dem FC Winterthur U-21, dem FC Wettswil-Bonstetten und dem USV Eschen/Mauren vier weitere Equipen, die sich alle noch legitime Chancen ausrechnen dürfen.

Beim FC Tuggen will man nicht erneut den Fehler begehen, sich zu stark auf die anderen Plätze zu fokussieren. Michael Bärtsch sagt vor dem Derby in Freienbach entschlossen.  «Unser Ziel sind die Aufstiegsspiele. Wenn wir so weiterspielen, werden wir sie erreichen.» (mke.)