21.10.2021 08:30

Stade Nyonnais hat Betriebstemperatur erreicht

Die Waadtländer sind in der YAPEAL Promotion League auf Platz 3 vorgerückt und verfolgen ehrgeizige Ziele als Farmteam von Challenge-League-Verein Stade Lausanne.

5:2 in Brühl, 4:0 gegen YF Juventus, 3:1 in Cham, 5:0 gegen Black Stars - 4 Siege in Serie, 17 Tore erzielt, nur 3 zugelassen: Stade Nyonnais hat Betriebstemperatur erreicht und ist in der YAPEAL Promotion League auf Rang 3 vorgerückt. «Wir verfügen über eine sehr gute Mannschaft», sagt Assistenztrainer Oliver Maric, «aber wir tun gut daran, bescheiden zu bleiben. So schön die Zahlen der letzten Wochen sind: Wir haben noch nichts erreicht.»

Der 40-Jährige, der in seiner Karriere als Profi unter anderem bei Luzern und Servette unter Vertrag stand, betreute bis zuletzt mit Erfolg die zweite Mannschaft der Waadtländer in der regionalen 2. Liga. Im Sommer übernahm er den Posten als rechte Hand von Cheftrainer Anthony Braizat in der dritthöchsten Spielklasse und hat längst Gefallen an der Aufgabe gefunden. «Mir bedeutet der Verein sehr viel» sagt er, «und ich glaube, dass wir einiges erreichen können.»

Marque/Baron, das Bollwerk

Wenn Maric von Qualität im Kader spricht, meint er damit nicht zuletzt das Bollwerk, das die Abwehr bildet. Ein Name fällt dabei auf: François Marque, einst Verteidiger beim FC Basel. Der Franzose ist inzwischen 38, aber ein sicherer Wert dank seiner Routine und der Captain des Teams. Er bildet ein Duo mit dem starken Anthony Baron, der von Yverdon ausgeliehen ist. Und natürlich denkt er an viele andere wie Gentian Bunjaku, der in der Offensive wirbelt und am vergangenen Samstag vier Treffer erzielte.

«Wir brauchten zu Beginn etwas Zeit, bis unser Spiel funktionierte. Aber jetzt läuft es», sagt Stéphane Guex, Mitglied des Vorstandes, Teamchef und selber noch Juniorentrainer. Guex ist wie Maric ein ehemaliger Profi, der 54-Jährige stiess mit 16 zu Servette und stieg unter Trainer Peter Pazmandy zur Stammkraft auf. Bei den Genfern zählten einige Prominente zu den Teamkollegen, von Lucien Favre über Umberto Barberis bis Alain Geiger. Nun ist Stade Nyonnais der Verein, dem er sich verschrieben hat. Und der in seinen Augen das Potenzial hat, einen nächsten Schritt zu machen. Konkret: Die Challenge League soll mittelfristig ein ernsthaftes Thema werden.

Lobende Worte für Braizat

Allerdings hängt einiges davon ab, wie erfolgreich Stade Lausanne (SLO) in Zukunft unterwegs ist. Das ist der Club, der mit Stade Nyonnais zusammengespannt hat. Die Mannschaft aus der Promotion League ist das Farmteam, das Spieler ausbildet und - nach Möglichkeit - an die Lausanner abgibt. Oder es profitiert davon, dass es Verstärkungen von SLO erhält. «Oberstes Ziel ist es, dass Stade Lausanne in die Super League aufsteigt und wir den Sprung in die Challenge League schaffen», sagt Guex, «natürlich ist das eine riesige Herausforderung, aber wir setzen alles daran, um das zu erreichen.»

In Nyon steht Trainer Anthony Braizat deswegen aber keineswegs unter Druck. «Wir stärken ihm zu jeder Zeit den Rücken», versichert Guex, «er geniesst unser vollstes Vertrauen, mit seinen Qualitäten ist er genau der richtige Mann für uns.» Wenn die Mannschaft Leistungen abliefert wie in den vergangenen Wochen, ist Guex hocherfreut. «So brauchen wir uns vor niemandem zu fürchten», sagt er, «die Spieler sind mit Lust bei der Sache und machen Freude.» Natürlich soll die Siegesserie am Samstag um 17 Uhr ihre Fortsetzung finden: Stade Nyonnais empfängt im eigenen Stadion Bavois. (pmb.)